Sensorik und Messtechnik: Umsatz und Auftragseingang im Auf und Ab

AMA Verband meldet Branchenentwicklung 2023 und Ausblick auf 2024

 

Die Sensorik und Messtechnik erwirtschaftete im zurückliegenden Jahr insgesamt ein Umsatzplus von sechs Prozent, verglichen mit dem Vorjahresergebnis. Im vierten Quartal verzeichneten die AMA Mitglieder einen Umsatzrückgang von sechs Prozent, verglichen zum Vorquartal. Die Auftragseingänge gingen im gleichen Zeitraum um drei Prozent zurück. Die Branche rechnet für das laufende Jahr mit einem leichten Umsatzwachstum.

 

Berlin, 6. März 2024 - Der AMA Verband für Sensorik und Messtechnik e.V. (AMA) befragte seine Mitglieder im Januar 2024 zur wirtschaftlichen Entwicklung des zurückliegenden Geschäftsjahres. Die AMA Mitglieder erwirtschafteten ein Umsatzplus von sechs Prozent, verglichen zum Vorjahr. Im vierten Quartal gingen die Umsätze um sechs Prozent und die Auftragseingänge um drei Prozent zurück, verglichen zum Vorquartal. Die AMA Mitglieder schauen aber verhalten positiv in das Geschäftsjahr 2024 und rechnen mit einem Umsatzwachstum von zwei Prozent.

 

Höhere Investitionen geplant
Die AMA Mitglieder investierten im zurückliegenden Jahr 2023 ein Prozent mehr als im vorherigen, planen jedoch für das laufende Jahr die Investitionen um dreizehn Prozent zu steigern, bei Beibehaltung des Personals. Damit setzen die Mitglieder auf die Zukunftsfähigkeit der Branche, investieren in Technologien und unterstreichen die Relevanz der Sensorik und Messtechnik.


Exportrückgang ins nicht europäische Ausland
Die Exportquote der Sensorik und Messtechnik sank im Jahr 2023 um 17 Prozentpunkte auf 48 Prozent. Zurückzuführen ist diese Entwicklung auf die nachlassenden Exporte in das außereuropäische Ausland. Die Exportquote ins mitteleuropäische Ausland blieb stabil.  

 

Verfügbarkeit von wichtigen Zuliefererprodukten
Im Jahr 2023 verringerten sich die Lieferengpässe bei Halbleitern und anderen kritischen Zulieferprodukten spürbar für die Mehrheit der AMA Mitglieder. Rund 20 Prozent der Befragten geben an, weiterhin Schwierigkeiten bei der Beschaffung zu haben. Die meisten Sensorik-Spezialisten sind mittlerweile in der Lage, ihren Bedarf wieder problemlos zu decken.

 

Zusammenfassendes Statement
„Das 4. Quartal 2023 lief für die Sensorik und Messtechnik schwieriger als erwartet. Der Umsatzrückgang traf die großen Mitglieder stärker als die kleinen und mittleren Unternehmen. Insbesondere betraf das die großen Mitglieder, die in die Automobilindustrie liefern“, fasst Thomas Simmons, Geschäftsführer des AMA Verband, die neue Statistik zusammen. „Für das laufende Jahr 2024 zeigen unsere Mitglieder sich verhalten optimistisch und rechnen mit einem Umsatzwachstum von zwei Prozent. Erfreulich ist die geplante Steigerung der Investitionen um dreizehn Prozent, für mich ein deutliches Bekenntnis in die Innovationskraft und in die Relevanz der Sensorik und Messtechnik für die Industrie.“

 

AMA Innovationspreis 2024: Verband nominiert drei Teams und verleiht zwei Sonderpreise

Der AMA Verband für Sensorik und Messtechnik nominiert drei Bewerbungen für den AMA Innovationspreis 2024. Den Sonderpreis ‚Junges Unternehmen‘ erhalten zwei herausragende Entwicklerteams.

 

Berlin, 6. März 2024 – In diesem Jahr bewarben sich 25 Forscher- und Entwicklerteams aus dem In- und Ausland um den renommierten AMA Innovationspreis. Die Gewinner erhalten ein Preisgeld von 10.000 Euro. Die Jury setzt sich zusammen aus Vertretern aus Forschung und Industrie. Bei der Begutachtung legen die Juroren besonderen Wert auf die Innovationshöhe, die Originalität der Lösungen und die Marktrelevanz der eingereichten Forschungs- und Entwicklungsleistungen.
 

Nominierungen AMA Innovationspreis 2024 in alphabetischer Reihenfolge:

Erste echte 3D-Magnetfeldkamera für schnelle Inspektion
Entwicklerteam: Prof. Radivoje Popovic, Sasa Spasic, Sasa Dimitrijevic, Dr. Alexander Stuck, Aleksandar Dimitrijevic, Maciej Urban, Matija Mijalkovic, Dejan Stankovic (Senis AG, Baar)

 

Beschreibung: Die SEN-3D-CAM ist eine 3D-Magnetfeldkamera, die einen kompakten magnetischen Bildgebungschip in einem kleinen Kopf integriert. Sie misst gleichzeitig alle drei Magnetfeldkomponenten (Bx, By, Bz) mit der von Senis entwickelten 3D-Hall-Technologie. Mit 16.000 Pixeln erfasst die Kamera schnell ein vollständiges magnetisches Bild und eignet sich ideal für die Inline- und Offline-Inspektion mit einer bisher nie dagewesenen Präzision.

 

Höchste Messperformance in Miniaturformat: 180 GHz Radarmesstechnik
Entwicklerteam: Dr. Philipp Hügler, Dr. Markus Schartel, Sylwester Szymanski, Dr. Winfried Mayer, Dr. Dominic Maurath, Philipp Seifert, Markus Vogel, Ghislain Daufeld, Dr. Alexey Malinovskiy (Endress+Hauser SE+Co. KG, Maulburg)

 

Beschreibung: Die Innovation ist ein kompaktes Radargerät zur Füllstandsmessung, das speziell für Anwendungen in den Industrien Food&Beverages und Life Sciences entwickelt wurde. Die neue 180 GHz-Technologie ermöglicht kleinste Antennen mit hoher Performance, was die Füllstandmessung in kleinen Behältern ermöglicht.


Photonisch integrierter FMCW-Einzelchip-LiDAR
Entwicklerteam: Stanislav Aksarin, Vladimir Davydenko, Andy Zott (Scantinel Photonics GmbH, Ulm)

 

Beschreibung: Scantinel entwickelt einen bahnbrechenden Single-Chip FMCW-LiDAR, der auf einer photonisch integrierten Plattform basiert. Diese Technologie hebt die autonome Mobilität auf die nächste Stufe, indem sie die Herausforderungen bestehender LIDAR-Sensoren löst, CMOS-kompatible photonische Integrationsplattformen verwendet und die Kosten, Größe und Gewicht des finalen LiDAR-Systems erheblich reduziert.

 

Sonderpreise für zwei junge Unternehmen

 

In der Sonderkategorie ‚Junge Unternehmen‘ konnten sich Unternehmen bewerben, die nicht länger als fünf Jahre am Markt sind, weniger als 50 Mitarbeiter beschäftigen und einen Jahresumsatz unter 10 Millionen Euro erwirtschaften. Die Gewinner des Sonderpreises erhalten einen kostenfreien Messestand auf der SENSOR+TEST 2024. In diesem Jahr überzeugten zwei Entwicklerteams aus insgesamt 10 eingereichten Bewerbungen in dieser Kategorie die Jury.

 

FlexSense - Elektroaktive Polymer (EAP) Dehnungs- und Drucksensoren
Entwicklerteam: Andreas Meyer, Julian Neu, Dr. Alexander York (mateligent iDEAS GmbH) Saarbrücken), Prof. Paul Motzki (ZeMA gGmbH /Universität des Saarlandes), Prof. Stefan Seelecke (Universität des Saarlandes)

 

Beschreibung: Weiche, dünne, anpassungsfähige Sensorelemente, die bei Materialdehnungen von bis zu 100 % über Millionen von Zyklen genaue Messwerte liefern können.

 

Mikro-Elektro-Chemische-Sensor-Technologie (MECS-Technologie™)
Entwicklerteam: Ryan Guterman, Alexey Yakushenko (Faradaic Sensors GmbH, Berlin)

 

Beschreibung: Die ersten elektrochemischen Gassensoren auf einem MEMS-ähnlichen Chip, die Gase wie O2, CO2, H2 und viele andere messen.

 

 „Wir bedanken uns bei allen Bewerbern für die vielen, qualitativ hochwertigen Einreichungen. Insbesondere die zwei Unternehmensgründungen setzten sich vom restlichen Bewerberfeld dieser Sonderkategorie ab. Wir laden beide Teams ein, ihre Entwicklungen auf einem kostenfreien Messestand auf der SENSOR+TEST 2024 zu präsentieren“, sagt Professor Andreas Schütze, Juryvorsitzender von der Universität des Saarlandes. „Die drei nominierten Teams für den AMA Innovationspreis 2024 bilden die Vielfalt der Entwicklungen und Lösungen ab, in denen innovative Sensorik und Messtechnik richtungsweisend für den technischen Fortschritt ist. Wir dürfen gespannt sein, wer in diesem Jahr das Rennen macht.“

 

Die Gewinner des AMA Innovationspreises 2024 werden am 11. Juni 2024 auf der Eröffnungsveranstaltung der Fachmesse SENSOR+TEST 2024 in Nürnberg bekannt gegeben.
 

Die Übersicht aller Bewerbungen um den AMA Innovationspreis 2024 unter:
AMA Innovationspreis 2024 – Die Bewerber

AMA Verband veröffentlicht Seminarprogramm 2024

Berlin, 20. Februar 2024 – Der AMA Verband für Sensorik und Messtechnik (AMA) veröffentlicht sein Seminarprogramm für das Jahr 2024. Das Programm beinhaltet eine Vielzahl von Seminaren zu verschiedenen Themen, darunter Ultraschallmesstechnik, Optische Spektroskopie, Wegmessung, Industrielle Bildverarbeitung und die Diskussion über "Chat-GPT - Hype oder Hysterie".
 

Die Seminare werden online oder als Präsenzveranstaltungen angeboten und stehen unter wissenschaftlicher Leitung. Sie bieten fundiertes Wissen über Sensoren, Sensorsysteme sowie deren Funktionen und Einsatzmöglichkeiten. Die Teilnehmer erhalten die Möglichkeit, die passenden Sensoren für ihren Anwendungsfall zu wählen und deren Vor- und Nachteile zu bewerten. Die Seminare bieten einen tiefen Einblick in fachspezifische Themen aus der Sensorik und Messtechnik.
 

Die AMA Seminare zielen darauf ab, Teilnehmern herstellerunabhängiges Wissen zu vermitteln und sie über den aktuellen Stand der Sensorik und Messtechnik zu informieren. Sie richten sich an Fachleute aus den Bereichen Entwicklung, Forschung, Fertigung und Vertrieb.
 

Weitere Informationen zu den Themen, Terminen und Preisen des Seminarprogramms 2024 sind auf der Website https://www.ama-sensorik.de/seminare/termine/ verfügbar.